Bleibe bei Dir und entscheide Dich für DICH

 

Gerade dann, wenn es im Außen turbulent, herausfordernd, beängstigend oder laut zugeht, neigen wir dazu, in den Kopf zu gehen. Wir grübeln, wir sorgen uns, wir blicken wenig hoffnungsvoll auf das, was kommt. Wir igeln uns ein, verfallen nicht selten auch in eine Art Gedankenspirale und fühlen uns schwach.

Doch wie komme ich (wieder) in meine Kraft? Wie gehe ich gestärkt aus einer Krise hervor? Wie mache ich weiter statt hinzuschmeißen und wie finde ich Vertrauen in mich und meinen Weg? In diesem Blog-Beitrag findest Du wertvolle Schlüssel, die Dir das Tor zu Deiner Stärke öffnen können.

„Man verliert niemals seine innere Stärke. Manchmal vergisst man nur, dass man sie hat.“
(Unbekannt)

Fünf Wege zu innerer Stärke

Gute Fragen fragen

Wenn wir mit dem Leben und dem Schicksal hadern oder Dinge nicht laufen, wie erhofft, kann eine bestimmte Frage ganz viel verändern. Nämlich die Frage: „Was jetzt?“ Oft fragen wir zuerst nach dem Warum. „Warum passiert mir das?“ „Warum jetzt?“ „Warum ich?“ Die Warum-Fragen können definitiv helfen, wichtige Antworten zu finden und Dinge zu analysieren, zu erkennen und zu verstehen. Doch haften wir ausschließlich den Warum-Fragen an, beschäftigen wir uns vorrangig mit unserer Vergangenheit und Dingen, die bereits passiert sind und auf die wir keinen Einfluss mehr haben.

Daher kann eine Neuausrichtung hilfreich sein und dabei konkret die Frage: „Was jetzt?“. Frage Dich, welche Optionen Du nun hast. Welche Schritte Du unternehmen kannst. Wer oder was Dir aktuell helfen könnte. Frage Dich ehrlich und aufmerksam, was Du jetzt brauchst und sorge entsprechend für Dich. Suche nach Möglichkeiten, ins Handeln zu kommen und damit Dein weiteres Leben zu gestalten. Die Frage nach dem „Was jetzt?“ ist immer zukunftsgerichtet und lösungsorientiert und bietet Dir die Möglichkeit, aktiv zu werden. Schaue daher, wo Du ansetzen, anpacken und was Du selbst gestalten kannst und feiere Dich für jeden noch so kleinen Schritt, der Dich Deinen Zielen, Träumen und Visionen und Dir selbst näher bringt.

„Man kann den Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden.“
(Galileo Galilei)

 

Mache Schluss mit dem Versteck-Spiel

Wir alle sind Menschen und wir alle hatten wohl schon glückliche und traurige Momente in unseren Leben. Niemand von uns ist davor gefeit, von einem anderen Menschen verletzt zu werden, einen Schicksalsschlag zu erfahren oder in eine persönliche Krise zu geraten. Jede und jeder ist auf eine individuelle Art und Weise verletzlich und sich das einzugestehen, ist nicht immer leicht. Doch ist es nicht genau DAS, was uns verbindet – unsere Verletzlichkeit? Fälschlicherweise glauben wir jedoch, dass nur wir selbst uns manchmal als „Looserin“ oder „Looser“ fühlen. Dass nur wir uns klein fühlen, wenn wir das anscheinend perfekte Leben anderer von außen betrachten. Dass nur wir Fehler machen und es eigentlich gar nicht wert sind, geliebt zu werden. Aber weißt Du was? Das geht so so so vielen Menschen so – nur sprechen die meisten nicht darüber. Wir sind es LEIDER gewohnt, nur von positiven Dingen zu erzählen; von den Urlauben, Feiern, Gehaltserhöhungen, Meilensteinen im Leben. Wir sind es gewohnt, auf die „Wie geht’s?“-Frage mit „Gut!“ zu antworten, auch wenn das nicht der Wahrheit entspricht. Wir sind es gewohnt, dass nur unsere Sonnenseite zählt und dass Probleme und unsere vermeintlichen „Schwächen“ nicht „en Vogue“ sind.

Doch ich bin der Meinung, dass es dringend an der Zeit ist, dass wir unsere „perfekten“ Masken ablegen, dass wir uns ins unserer Ganzheit zeigen und dass wir auch über unsere Herausforderungen sprechen. Über unsere Probleme. Über unsere Krisen. Über unsere schmerzvollen Erfahrungen und über unsere persönlichen Tiefpunkte. Denn nur wenn wir uns öffnen, kann wahre Verbundenheit entstehen und nur so können wir mit- und voneinander lernen und uns gegenseitig ermutigen und bestärken. Wenn Menschen uns von ihren Erlebnissen berichten, können wir Anteil nehmen, mitfühlen und auf diese Weise echte Nähe herstellen. Und was auch wesentlich ist: Wenn wir uns so zeigen, wie wir wirklich sind, brauchen wir keine Energie mehr darin verpuffen zu lassen, uns zu verstecken. Wir können einfach alle wir selbst sein und das macht jeden einzelnen und uns alle zusammen auf gesunde Art und Weise stark.

 

Atme!

Ein Instrument, das wir immer bei uns tragen und das wir jederzeit für uns nutzen können, ist unsere Atmung. Jeder Mensch atmet durchschnittlich 720 Mal pro Stunde und somit über 17.000 Mal am Tag. Das geschieht in der Regel unbewusst. Doch gezielt eingesetzt, wird die Atmung zu einem wahren Kraftspender und Ruhebringer.

Wenn wir gestresst sind oder Kummer haben, atmen wir meist schnell und flach. Es ist, als würden wir uns unterhalb des Brustkorbs „abschneiden“. Dadurch nehmen wir nicht so viel Sauerstoff auf, wie uns gut tun würde und wir verfallen auch schnell in eine ungesunde Körperhaltung.

Wann immer Du Dich nicht in Deiner Mitte fühlst, in Dir ein wahrer Gedankensturm tobt oder Du von Deinen Gefühlen übermannt wirst, beginne bewusst zu atmen. Lege dabei eine Hand auf Deinen Bauch und eine Hand auf Dein Herz und dann atme tief und langsam ein und genau so entspannt und großzügig aus. Stelle Dir vor, dass Du mit jedem Atemzug mehr und mehr in Deinem Körper ankommst und Du Dich wirklich groß und ruhig atmest. Genieße Deine Atmung, fülle Dich richtig mit der frischen Luft auf und lasse beim Ausatmen alles los, was keine Miete zahlt 😉 – also Anspannung, Stress, Ungeduld etc. Richte währenddessen Deine Wirbelsäule Stück für Stück mehr auf. Spüre dabei Deine wahre Größe und die Kraft, die Du in Dir trägst. Befriede Deinen Atem und befriede damit Körper, Geist und Seele und fühle Dich wieder ganz.

„Ich atme ein und komme zur Ruhe. Ich atme aus und lächle. Heimgekehrt in das Jetzt, wird dieser Moment ein Wunder.“
(Thích Nhất Hạnh)

 

Sich in der Natur aufladen
Manchmal brauchen wir die Natur. Wenn Du Dich selbst nicht fühlen kannst, Du Deine innere Stimme nicht hörst oder sich das Hamsterrad einfach viel zu schnell dreht, gönne Dir Wald. Gönne Dir Meer. Gönne Dir den Park. Gönne Dir Deinen Garten. Und nutze achtsam alle Sinne. Was nimmst Du wahr? Was riechst Du? Was hörst Du? Was siehst Du? Welche Farben, welche Strukturen, welche Tiere und seien sie noch so klein und auf den ersten Blick unscheinbar? Und dann spüre, mit den Händen. Nimm zum Beispiel verschiedene Steine, Muscheln oder Stöcker in die Hand und beobachte, wie unterschiedlich sie sich anfühlen – sind sie warm oder kalt, weich und kantig, anschmiegsam oder pieksig. Vielleicht gibt es Wasser in der Nähe, in das Du Deine Füße halten kannst oder Du spazierst barfuß über den Untergrund und konzentrierst Dich auf jeden einzelnen Schritt. Vielleicht merkst Du jeden einzelnen Knochen und Muskel in Deinem Fuß oder Du setzt ihn langsam auf und rollst ihn ganz bewusst ab. Stelle Dir vor, dass Du heute zum ersten Mal gehst und entdecke die Fähigkeiten Deines Körpers wie ein kleines neugieriges Kind. Wenn wir uns bewusst machen, was Körper, Geist und Seele jeden einzelnen Tag unbemerkt bewerkstelligen und wie uns dieses System scheinbar mühelos am Leben erhält, dürfen wir uns klar werden, welch Wunder jeder Mensch eigentlich ist und welche Kraft und Stärke uns naturgegeben innewohnt.

 

Vertraue in Dich und Deine Fähigkeiten

Wenn Du Dir Deiner Begabungen, Fähigkeiten und Stärken bewusst wirst, ist sehr viel gewonnen. Dann zweifelst Du weniger an Dir und Du weißt tief in Dir drinnen, dass Du Dich auf Dich selbst verlassen kannst – ganz gleich, was da kommen mag. Daher kann es unglaublich hilfreich sein, Dir einmal all‘ Deine Fähigkeiten aufzulisten und sie sich wirklich bewusst zu machen. Schaue dafür vielleicht einmal auf Deinen bisherigen Weg: Was fällt Dir leicht, was hast Du bereits gemeistert? Was macht Dir Freude, wofür brennst Du innerlich? Und dann erkenne Dich selbst für diese Begabungen an. Je mehr Du Dich selbst wertschätzt, liebst und Dir vertraust, desto kraftvollere Entscheidungen kannst Du treffen und entsprechend handeln. Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob Du sagst: „Ich versuche, ob ich es kann.“ Oder aber: „Ich kann das!“ Letzteres empowert Dich sehr viel mehr und lässt Dich über Dich selbst hinauswachsen. Wähle außerdem immer eine Sprache, die freundlich, liebevoll, einfühlsam und bestärkend ist. Denn die Worte, die wir an uns selbst richten, sind absolut wegweisend für unser gesamtes Leben. Daher schließe Dich in Dein Herz und werde selbst Dein größer Fan, der Dich auch in herausfordernden Momenten, anfeuert:)

„Es gibt zwei große Tage in Leben eines Menschen: den Tag, an dem wir geboren werden und den Tag, an dem wir entdecken, warum.“
(William Barclay)

 

Ich freue mich sehr, wenn Dir der Artikel Impulse gibt und Dich an Deine innere Stärke erinnert. Denn ich bin fest überzeugt, dass in jedem von uns eine ungeahnte Kraft liegt, die nur darauf wartet, von uns entdeckt werden.

 

Fühle Dich geherzt!
Deine Wiebke